Blick in den Schacht
Blick in den Schacht

Am 23. Juli 2022 fand ein Vereinsausflug statt. Ziel war der Bleschenberg nahe Geigant mit seinen Sehenswürdigkeiten.

Beim Parkplatz erwartete uns bereits unser Guide Henryk Gierlik. Er führte uns rund um den Berg auf den Gipfel mit dem neu errichteten, 20m hohen Aussichtsturm. Bei den Stopps konnte uns Henryk viel Interessantes über die Geschichte des Bleschenbergs und die historischen Funde erzählen. Errichtet als Zollburg im 12. Jahrhundert, wurde die Anlage auf dem Gipfel im 15. Jahrhundert zu einer Kapelle umgestaltet. Dieser Kapelle wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Das Kloster Schönthal, in dessen Besitz der Berg war, warb im 16. Jahrhundert italienische Bergleute an und ließ einen Schacht ins Gestein treiben. Die Urkunde, welche die Bergrechte dokumentiert, datiert auf das Jahr 1534. Man vermutete Gold- und Silbervorkommen im erkalteten Gestein eines Lavaschlotes.

Ein Schacht wurde bis zu einer Tiefe von 17m abgetäuft und ein Suchstollen in 12,5m Tiefe waagrecht in den Berg gehauen. Dieser Stollen endet bereits nach 5m.

Blick in den Schacht

Das gefundene Erz war jedoch zu minderwertig und eine gewinnbringende Ausbeutung war nicht möglich. So wurde nach kurzer Zeit die Arbeit im Berg eingestellt.
Im 19. Jahrhundert forderte die Regierung die Anwohner der umliegenden Orte dazu auf, den gefährlichen Schacht mit Bauschutt zu verfüllen.
2013 begann Henryk Gierlik, Ausgräber der ersten Stunde, zusammen mit wenigen Helfern den Schacht wieder von Schutt zu befreien. Nach 8 Wochen (!) wurde die feste Felssohle erreicht. Die untersten 10m mussten leergepumpt werden und auch heute noch läuft die Pumpe, um das sich sammelnde Regenwasser zu beseitigen.
Im Schutt wurden zahlreiche historische Funde gemacht: Werkzeuge und vor allem Reste von hölzernen Leitern.

Der Schacht ist der einzige erhaltene und noch befahrbare Bergbauschacht aus dem Spätmittelalter in Bayern.

Vielen Dank Henryk, dass Du uns 'Deinen' Berg nahe gebracht hast!

Den Abschluss des Ausfluges bildete eine Rast nahe dem Parkplatz mit frisch gezapftem Bier.

Weitere Informationen und Bilder rund um den Bleschenberg findet man hier:

Henryk Gierlik (Facebook-Account)
Lochstein.de (Internetseite)